Diverse – Beat At Cinecittà Vol. 3

Vor vier Jahren, zu den Zeiten des Easy-Listening-Booms, feierte das Label Crippled Dick Hot Wax mit dem neu aufgelegten Soundtrack des B-Movies VAMPYROS LESBOS große Erfolge. Seither plündern die Labelmacher in schöner Regelmäßigkeit die Archive des italienischen Hollywood, der Cinecittä. Auch Volume 3 der feinen Soundtrack-Reihe beschäftigt sich mit der Musik aus Horrorfilmen. Sexfilmchen und Komödien aus den 6oern und 7oern. Die Filme tragen Namen wie“Dove VaiTutta Nuda?“ (deutscher Verleihtitel: „Warum läufst Du immer nackt herum?“), „Playgirl ’70“ oder „Eva La Venere Selvaggia“ („Nackt unter Affen“) und wurden meist von weniger bekannten Regisseuren „verbrochen“. So sleazy und billig die Filme auch sein mögen, so witzig und knallig ist die Musik dazu, und man wird auch, ohne ein Cineast zu sein, Spaß an dieser Compilation haben. Komponisten wie ArmandoTrovajoli, Roberto Pregadio oder Piero Piccioni sorgen dafür mit Sounds, die den Geist der damaligen Zeit atmen. Dabei reicht das Spektrum von Up-Tempo-Soul in bester Motown-Manier („Crazy“) und psychedelischem Beat mit Hammond-Orgel („Playgirl ’70“) über lauschige Lounge-Musik und gefühlige Balladen bis hin zu instrumentaler Serienmusik im typischen Sound der 60er Jahre („Tema di Oscar“). Dramatische Film-Songs runden das Ganze ab: Diese werden zum Beispiel von Shawn Robinson gesungen oder von Doris Troy, die einst auch auf Pink Flöyds DARK SIDE OF THE MOON zu hören war. Ein echter Kinohit war auch die Edelschnulze „Amore Amore Amore“, bei der einer der ganz großen Filmmusikkomponisten arrangiert und dirigiert hat: Ennio Morricone.