Diverse – Celluloid Funk; Diverse – Materialism;

„Celluloid“, das progressive Label des Franzosen Jean Karakos, gehörte Mitte der 80er Jahre zu den innovativsten Plattenfirmen der Ära. Karakos dachte mit „Celluloid“ den Gedanken einer „Weltmusik“ ohne Grenzen, ohne Schranken und ohne stilistische Hindernisse zu Ende. Unterschiedliche Stile wie Afro-Pop, Reggae, Ska, Jazz, progressiver Rock und alle denkbaren Mischformen daraus fanden bei Karakos ein Forum. Maßgeblich beteiligt an der eklektischen Ausrichtung des Labels war Bill Laswell als Leib- und Magenproduzent und mit seiner Band Material als (kommerzielles) Zugpferd. Mit CELLULOID FUNK und MATERIALISM liegen jetzt zwei Sampler vor, die zusammen einen schönen Überblick über das Labelschaffen bieten. CELLULOID FUNK, 5 Sterne, wie es der Titel bereits erahnen läßt, zeigt die funky Seite des Programms mit u.a. Material und ihrem „I’m The One“ (Vocals: Bernard Fowler) sowie dem knochentrockenen Funk von „Over & Over“ (mit Nona Hendryx als Gastsängerin) und zwei Tracks vom großartigen Laswell-Soloalbum BASELINES. Höhepunkt des Albums ist aber Lightnin‘ Rod mit dem Stück „Doriella Du Fontaine“, das von Jimi Hendrix und Buddy Miles begleitet wird. MATERIALISM, 5 Sterne, legt den Schwerpunkt auf die Fusion von Weltmusik und Funk mit Acts wie B-Side, Manu Dibango, The Last Poets, Toure Kunda oder Shango. Rar: zwei Stücke („1984″,“NBS-A“), die Bill Laswell im Alleingang unter dem Projektnamen Praxis aufgenommen hat. Wer jetzt immer noch nicht überzeugt ist, sollte sich mal die Namen der beteiligten Musiker auf der Zunge zergehen lassen: Herbie Hancock, Africa Bambaataa, Nile Rodgers, Anton Fier, Fred Frith, John Zorn, Arto Lindsay, Bernie Worrell, Paul Butterfield und Jaco Pastorius.