Diverse – Club Africa
Jahrelang war der ETHOPIAN GROOVE-Sampler auf dem französischen Blue-Silver-Label das Nonplusultra, was die Afro-Dancefloor-Szene der 70er betraf. Jetzt ist der Hype amtlich. Knapp zwei Jahre nach Fela Kutis Tod bringen Jazz-DJs AfroBeat auf Europas Dancefloors, und der geneigte Fan möchte wissen, was eigentlich los ist. Mit anderen Worten: den real stuff kennenlernen. CLUB AFRICA, zusammengestellt von Russ Dewbury (Jazz Rooms Brighton), der auch schon den AFRICAFUNK-Samplervom letzten Jahr kompilierte, schwemmt 14 zum Teil gesuchte Tracks (vornehmlich aus den 7oern) in die nachschubgeilen Pop-Metropolen Europas. Die Beiträge lassen das weite Spektrum (funky Hörner, Soul-Vocals, polyrhythmischer Wahnsinn) der verschiedenen Szenen des Kontinents nur erahnen. Lou Donaldsons Afro-Combo Mombasa repräsentiert die ultraperkussive Jazz-Schule, Miriam Makeba schlägt im „Samba“ kontinentale Brücken. Nkengas repetitiver „Jungle Funk“ verrät ein wenig davon, warum gerade House-DJs- und Produzenten sich vom Afro-Beat der 70er inspirieren lassen. Die Gaytones-Coverversion der Manu-Dibango-Hymne „Soul Makossa“ kommt als ultracooler Psycho-Funk. Und Living Funk rocken das Haus mit Keyboard-Schleifen im Geiste des heiligen Kuti und seiner Band Africa 70. Die orchestralen Dimensionen von Africa 70 erreicht hier zwar keiner; aber diese Afro-Club-Tracks liegen definitiv auf der Höhe des aktuellen Dancefloor-Geschmacks.
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