Diverse – Great Jewish Music: Marc Bolan
Glam Rock, so liest man allenthalben, soll ja das „next bigthing“ sein. Das allein wird aber nicht unbedingt ausschlaggebend für Tzadik-Labelchef John Zorn gewesen sein, um Glamkönig Marc Bolan den dritten Teil seiner Serie GREAT JEWISH MUSIC zu widmen. Zorn würdigt vielmehr die Verdienste des 1977 verstorbenen T. Rex-Chefs, der weit mehr war als ein Teeniestar, sondern auch maßgeblicher Einfluß auf die Punk-Bewegung der 70er, Role Model des exzentrischen Rockstars und die Menschwerdung der Coolness. Wie alle Folgen der Reihe ist auch GREAT JEWISH MUSIC: MARC BOLAN kein normales Tribut-Album. Die versammelten Tzadik-Künstler und ihre „Special guests“ (darunter Arto Lindsay, Marc Ribot, die Melvins, Gary Lucas, Lloyd Cole) gebrauchen das Bolan-Material – ähnlich wie Jazz-Musiker sich der Standards bedienen – als Rahmen für ihre exzentrischen Exkurse. Shimmy Disc-Kopf Kramer macht aus „Get It On“ eine weirde Nummer mit Cello und Kinderstimme, Ex-Faith No More-Mann Mike Patton verwandelt „Chariot Choogle“ zum Beefheartesken Kabinettstückchen, Sean Lennon und seine Freundin Yuka Honda lassen „Would I Be The One“ als unspektakuläre LoFi-Nummer ertönen, Bill Laswell-Kumpel Buckethead brilliert in seiner Version von „20th Century Boy“ als versierter Saitenmasturbator, und daß die Jazz-Groove-Wunderkinder Medeski, Martin & Wood ausgerechnet „Groove A Little“ in ihren ureigenen Stil übersetzen, zeugt dann sogar von der richtigen Art Humor. Trotzdem – File under: Rock.