Diverse – Mojo Club: Dancefloor Jazz Vol. 7
Der Mojo Club bittet wieder einmal zum Tanz im Archiv. Die Hamburger Tanzveranstalter, die clever zum Acid-Jazz-Boom ihre erste Compilation auflegten, kennen nur drei Kriterien bei der Auswahl ihrer Tracks: Funky, funky und – funky müssen sie sein. Zuweilen kann das Musikern, die sich irgendwann einmal vom Raregroove-Fieber anstecken ließen, zum Verhängnis werden. So geschehen bei Manu Dibango: Statt dem Afro-Jazzfunk, den er heute (besonders live) in ausgesuchter Coolness serviert, zogen die Mojo-Macher in seinem Fall einen Song aus dem Regal, der zwar die Beine rührt, aber von Funk-Formalismen nur so strotzt. Wahrscheinlich stößt man bei der treuen Gemeinde der Cordhosenträger mit solcherart Popkulturpessimismus eh auf taube Ohren. Aber auch Astrud Gilberto, die Grand-Dame des Bossa Nova, hat weitaus dringlicheres veröffentlicht, als „Nao Bate O Coraco“ – was aber wahrscheinlich nicht so gut in die brasilianische Ecke dieses Samplers gepaßt hätte. Aber es hat auch Vorteile, daß vor den Herren vom Mojo Club aile gleich sind. So kommt der Hörer auch in den Genuß von unbekannten Tracks, die wirklich Feuer gefangen haben, wie Elis Reginas „Mundo Deserto“.
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