Diverse – My Left Pussyfoot
Wer beim Dance-Tonträgerhändler seines Vertrauens ins Breakbeat- oder Freestyle-Fach schmult, dürfte dort rasch Produktionen des Pussyfoot-Labels entdecken. In Zukunft vielleicht noch mehr, denn Kreativdirektor Howard „Howie B“ Bernstein hat angekündigt, sich mehr um seine Firma zu kümmern. Damit dürfte auch die klangliche Diversifizierung vorangetrieben werden, von der es hier einen Vorgeschmack zu hören gibt. Big-Beat-Hurrikane mit Stärke 7 auf der nach oben offenen Partyskala, die Pussyfoot bekannt gemacht haben, spielen eine gleichberechtigte Rolle neben vielen anderen Elementen.“01′ Diablo“ von Deep Cops und Naked Funks „Helium 3“ erinnern auf dieser Compilation an alte Tage. Dobies „B-Boy Anthem“ ist ein schöner HipHop-Heuler, „Discodaze“ von Inevidence hätte auch auf der letzten Nightmares On Wax Platz gehabt, Meister Bernstein selbst legt rudimentäre Soundskulpturen vor. Vier von 13 Tracks sind bisher unveröffentlicht. Dip, ein isländisches Ensemble um das ehemalige Sugarcubes-Mitglied Sigtryggur Baldursson, läßt wunderlichen Downtempo-Jazz um eine Opernstimme kreisen. Adi Lukovac & Ornamenti, eine Entdeckung aus Bosnien, betonen den Balkan-Folk-Aspekt. Gerade diese neuen Signings weisen darauf hin, daß man bei Pussyfoot nicht dem selbst kreierten Trend hinterherhinkt, sondern auf internationalem Gebiet neuer Nahrung auf der Spur ist. Das hilft bei der Bekräftigung eigenen Profils am umkämpften Dance-Markt ungemein.
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