Diverse – Strange Pleasures: Further Sounds from Decca Underground 1966-1975

Schon 2003 hob das britische Label Decca mit der 3-CD-Box legend of a mind-the underground anthology kostbare Schätze. Klar, dass zum 40. Jubiläum der „Generation 68“ einmal mehr tief im Archiv gewühlt wurde. Für strange pleasures: further SOUNDS FROM THE DECCA UNDERGROUND 1966-1975 förderte man weitere Raritäten einer spannenden Ära zutage, als der Rock’n’Roll aus den Flegeljahren kam. Kaum dass sie sich an den Anblick langhaariger Gestalten gewöhnt hatten, kamen Major-Plattenfirmen nicht umhin, sich dem Zeitgeist anzupassen. Plötzlich stand die Gründung spezialisierter Sublabels auf der Agenda, um den Trendzug nicht zu verpassen. EMI gründete Harvest, Polydor Track. Phillips Vertigo, Columbia Epic und Decca, das noch immer das Stigma mit sich herumtrug, die Beatles abgelehnt zu haben, platzierte Deram am Markt. „Hip label for groovy people“. titelte der „Melody Maker“- und die Saat trug bald reichlich seltsame Früchte. 49 davon liegen auf drei CDs in einer Box im Pop-Art-Design von Phil Smee vor. Neben üblichen Verdächtigen wie Moody Blues, Genesis,Thin Lizzy und Ten Years After finden sich längst vergessen geglaubte Perlen des Psychedelic und Progressiv-Rock. Kultstatus erlangten Tintern Abbey mit „Vacuum Cleaner“, einer Ode an den, ähem, Staubsauger. Direkt aus dem Londoner Underground stammten die politisch radikalen The Deviants („Opening“, „l’m Coming Home“) mit Musikjournalist Mick Farren als Frontmann. Folk-Sänger Al Stewart, dessen Durchbruch erst eine Dekade später mit „The Year Of The Cat“ kam, liefert das hypnotische „Turn Into Earth“. Im Studio-Projekt Khan („Space Shanty“) tummelten sich gleich zwei damals noch unbekannte Protagonisten: Steve Hillage und Eurythmic Dave Stewart. Mit Violine und Synthesizer rückten Curved Air „Marie Antoinette“ zu Leibe. Caravan behaupten sich mit dem Zungenbrecher If I Could Do It All Over Again, l’d Do It All Over You“. Namen, die das Sammlerherz höher schlagen lassen, sind EastOf Eden, Keef Hartley Band,Chicken Shack,Clark Hutchinson und Pete Brown. Doch der Griff tief in den Decca- und Deram-Fundus bringt auch Obskures ans Tageslicht: etwa die von Ex-Stones-Bassist Bill Wyman produzierten The End, die bald den Stil änderten und sich in Tucky Buzzard umbenannten. Und 12-Saiten-Virtuose Michael Chapman. Gleich mit drei Titeln vertreten ist Bill Fay.

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