Diverse – Surf In Germany
Surf in Germany? Ja, tatsächlich! Das kurzlebige Genre, das im restlichen Europa damals nur mit den Beach Boys in Verbindung gebracht wurde, genoß zwischen 1964 und 1966 hierzulande einen fast mainstreamigen Status. Deutsche Schlagerproduzenten und Interpreten versuchten sich mit erstaunlichem Ergebnis an gehallten Fuzzgitarren, Farfisa-Orgel und swingenden Drums. Da gewinnen Die Tories der Beach-Boys-Hymne „Barbara Ann“ völlig neue Aspekte ab, während Peter & Alex vehement fordern „Wir wollen nach Haus“. Benny Quick plädiert für die Zweisamkeit in der „California Sun“, Hubert Wolf zieht hingegen den „Mondschein Surf“ vor. Michael & The Firebirds fabulieren – penetrant den amerikanischen Akzent simulierend-von „Der Knüller Mausi Müller“, woraufhin es den Club Gerry Friedrich nach „Holiday City“ zieht. Trotz alledem besteht Mama Betty’s Band auf „Eine Reise nach New York“. Besonders lustig geraten sind Steffs (alias Liedermacher Stefan Sulke) „He, Little Blondie“ (im Original „Little Honda“ von den Beach Boys), Michael Holms „Kein Alibi“ und das Duett der Blue Brothers (Drafi Deutscher & Michael Holm!!!), „Summer In Hawaii“. Selbst Brian Wilson und seine Original Strandjungs ließen sich nicht lumpen: Ihre eingedeutsche Version von „In My Room“ („Ganz allein“) ist nicht nur eine langgesuchte Rarität, sondern musikalisch sicherlich auch die versierteteste auf der Compilation.
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