Diverse – The Road To Nashville – A History Of Country Music 1924-1953
Nichts für Weicheier. Was es hier auf drei prallvollen CDs zu hören gibt, ist ungetrübt von modernen Produktionstechniken und sonstigen Zugeständnissen an die Hörgewohnheiten des Massenpublikums. In den Zeiten vor Elvis reichten noch eine Gitarre, eine Fiddle und ein paar vom rauen Landleben gezeichnete Stimmen. Ob das die der legendären Carter Family, des „singing brakeman“ Jimmie Rodgers oder die von Bluegrass-Pionier Bill Monroe waren – bei der wöchentlich aus der Grand Ole Opry übertragenen Show hing das amerikanische Hinterland geschlossen an den Lautsprechern der Radios und an den Lippen dieser frühen Stars des Genres. Die Songs waren noch keine Pop-Produkte, sondern schlicht folkloristischer Ausdruck der jeweiligen Gemüts- und Lebenslage des Volkes. Das Repertoire – 75 Songs – reicht von Klassikern und Schlüsselsongs der Kriegsjahre, der Großen Depression und der Roaring Twenties wie etwa „Pretty Polly“. „Dixie Darling“, „San Antonio Rose“ und „Ida Red“ (das Chuck Berry später zu „Maybelline“ umarbeitete! bis hin zu obskurem Liedgut aus dem Hinterland wie „Hallelujah Im A Bum“ von Harry „Haywire Mac“ McLintock. Prominenz ist auf the road to nashville reichlich vertreten: Neben den Genannten sind Aufnahmen zu hören u.a. von Roy Acuff, Gene Autry, Roy Rogers, Ernest Tubb, Hank Snow, Hank Williams und Lefty Frizell. Wer die drei chronologisch kompilierten CDs nacheinander anhört, erkennt, wie sich diese Musik von überlieferten Folktraditionals über den so genannten Blues des weißen Mannes hin zum Country & Western- und Hillbilly-Genre entwickelte.
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