Dizzee Rascal – Tongue N’Cheek
Der Mann, der früher für Grime und gehaltvollen LJ K-Rap stand, mutiert auf seinem vierten Album zum Partylöwen. Niemand will ständig nur auf der Stelle treten, ist schon klar. Die aktuelle Platte soll nicht wie ein Aufguss der letzten klingen, logisch. Leider gibt es aber immer wieder Fälle, bei denen Fortentwicklung mit himmelschreiender Kommerzialisierung einhergeht, die keinen Spaß macht. So wie im Falle des neuen Albums von Dizzee Rascal. Diesem Typen geht es scheinbar nur noch um Geld und Girls, er redet von nichts anderem mehr. „Doin‘ it major tvith a bad behaviour“ nennt er das, aber das Bekenntnis zu miesem Verhalten beruht eigentlich nur auf Pipifax. Er redet nur so daher, böse ist hier nichts. Das ist natürlich fatal für einen, der immerhin der Berufskategorie Rapper angehört. Die Musik tritt nun stärker in den Vordergrund, will tanzflächenkompatibel sein. Seinen Stammproduzenten Cage entlastet Rascal daher ein ums andere Mal, an die Stelle des alten Kumpels treten Aaron LaCrate (gut), Armand Van Helden (gut, passt mit seinen Dampfhammer-House aber nicht ganz) und Tiesto (igitt!). Einiges lässt man über sich ergehen, anderes ist unterhaltsam (den alten Rave-Feierhit „Dirty Cash“ von Stevie V hört man immer wieder gerne), aber der Geduldsfaden reißt, wenn Rascal und Calvin Harris ein Trance-Techno-Outro der übelsten Sorte auffahren. So etwas gehört verboten.
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