DJ Spooky – Optometry
Jedes seiner Quintett-Mitglieder ist eine Institution. Speziell in jenen Kreisen, in denen der Jazz mit bisweilen radikaler Pranke gedehnt und zerpflückt wird. Wobei gerade Tenorist John McPhee und Bassist William Parker zu den grandiosen Anarchisten gehören, die stets Form und Inhalt auf Herz und Nieren geprüft haben. Mit diesen Edel-Musikern macht sich nun DJ Spooky auf, um den Untergrund neu auszumessen. Was Spooky, diesem vor Phantasie überbrodelnden Turntable-Meister, schon oft gelungen ist. Doch Optometry geht den Weg noch ein Stück weiter, bei dem selbst solche Bubblegum-Jazzer wie Medeski, Martin & Wood dann doch frühzeitig abgestoppt haben. Denn in den Kompositionen von Spooky werden die alten Elemente nicht einfach nachgestellt und mit HipHop transmutiert. Es ist wie eine Wiederauferstehung der heißlaufenden Improvisation im Schatten Don Cherrys. der sich jetzt plötzlich an die merkwürdig hypnotischen Groove-Gebilde anlehnen darf. Statt stromlinienförmig aktualisiertem Rock-Jazz-Charisma durchbebt Avantgarde-Jazz-Wildheit diese 13 Ereigniswelten: entwickelt sich aus afrikanischer Klangmagie und elektronisch ausgespuckten Rhythmus-Ballungen ein Voodoo-Zauber, der Horizonte aufreißt. Und zudem noch ungeheuren Spaß macht nicht nur, weil Billy Martin von MM&W mal reingeschaut hat. www.djspooky.com
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