Doctor Döblingers geschmackvolles Kasperltheater :: Xingel-Xangel – etliche Kasperl-Lieder

Kinderlieder ohne Kitschkäse, tatsächlich für Jung und Alt

Ganze Entertainment-Industriezweige kümmern sich ja heutzutage um die Kinder, die dann entweder als kleine bzw. bescheuertere Erwachsene verunglimpft und/oder als Konsumentennachzucht missbraucht werden. Eltern, die den Horden von Disney, Lilifee und Bob dem Baumeister vor dem Kinderzimmer Paroli bieten wollen, sei Doctor Döblingers geschmackvolles Kasperltheater ans Herz gelegt, die großartige Indie-Veranstaltung der zwei Münchner Richard Oehmann und Josef Parzefall, die Kinder schlicht als mündige Humorbegabte für voll nehmen und auf Hörspiel-CDs sowie live in der Kellerbühne ein Kasperltheater praktizieren, das – greifen wir mal ganz hoch für Vergleiche – Karl Valentin, Fredl Fesl und Gerhard Polt durch den Pumuckl-Filter bläst. Was zur Folge hat, dass die Kinder sich wegschmeißen vor Vergnügen und die Eltern, sonst oft genug zum stillen Leid als hirnerweichte innocent bystanders verdammt, sich ebenso. Jetzt machen die Döblingers Hörspielpause, dafür gibt’s eine CD mit den gesammelten Liedern aus den Live-Stücken – wilde, lustige, albern bis anarchisch humorige, auch mal unprätentiös tiefgründige Gesänge zu hübsch analog Hermusiziertem von Leuten wie der Döblinger-Hauscombo Besserwisser Blues Band, Micha Acher (The Notwist), den Volksmusikanten Zwirbeldirn, dem Ukulelen-Duo Coconami und der Indie-Bavaro-Bigband G. Rag und die Landlergschwister. Ein ganz konkreter Beitrag zur Weltverbesserung. Und keine Angst: Man muss nicht einmal Bairisch dafür können. Nicht unbedingt.