Doppel A – Featuring
Alte Schule, neuer Name: Anarchist Academy nennen sich nun Doppel A. Das ist medienfreundlicher und schwimmt voll mit dem Flow, Alter. In Zeiten, in denen Deutsch-Rap Big-Business ist, betonen die Sauerländer zwar ihre Untergrund-Wurzeln, sind aber längst ganz woanders angekommen. Statt über Politik und Rebellion singen sie heute von feucht-fröhlichen Wochenenden und geballtem Jugend-Frust. Slacker-Hymnen aus der bunten Republik, die sie mit allerlei illustren Gästen präsentieren: Der Wolf, Die Lebenden Legenden, Bad Mothers, Krombacher MC und anderen. Eigentlich ein netter Ansatz, wäre das Ganze nicht so arschglatt inszeniert. Haben die Jungs ihre Wut verloren? Ein Rip-Off von Bob Marleys „Exodus“ („Checksedas?“) deutet darauf hin. Auch der billige Deutschrock „Fisch auf dem Markt“ ist unter dem Niveau von Bomba, Babak One und Deadly T. Und dann erst das sinnlose Dissen. Zeilen wie „Schick die whack MCs im Sixpack back to Mama“ oder „Wo bleibt das Fever?/Früher war es herber, heute soft wie Zewa – fast unerklärbar“ sind einfach nur dumm. Mit Kommentaren zu Zeit, Gesellschaft und Staat schlingert das Trio blindlinks in die Läster-Falle und nimmt sich selbst viel zu wichtig. Sich erst die Butter vom Brot nehmen lassen und dann noch die eigene Irrelevanz überspielen wollen.
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