Douglas September – Lo

In seiner Heimat Kanada und in Amerika wird Douglas September bereits mit Ikonen wie Bob Dylan und Tim Buckley verglichen. Wir sind bescheidener und haben in dem Mann lediglich ein großes Songwriter-Talent entdeckt.“You neverwalkalone, butyou walk througha world of strangers“, singt September mit dieser etwas zu sehr geräucherten Stimme in einem dieser Songs, und das könnte als Motto über seinem dritten Album stehen. September wuchs als jüngster Spross einer sechsköpfigen Familie auf, seine älteren Geschwister fütterten ihn mit Klassikern von Van Morrison, Led Zeppelin und Jimi Hendrix. Das mag ein wenig erklären, weshalb das Album des 25-Jährigen so wenig Gegenwartsnähe zeigt. September wandert durch diese ihm fremde und seltsame Welt und heckt im Vorbeigehen ein paar wunderschöne Songs aus: „Message In The Wine“ (derTom-Waits-Gedächtnis-Parcours)“The DayThat I Fell Down“ (Beatles in die Seventies katapultiert), „Awaken“ (Terry Jacks für Romantiker). Bei jedem neuem Stück darf der Hörer ein Stück Erinnerung aus seinem Hinterstübchen kramen und versonnen das Haupt im Fluss der Streicher, Keyboards oder Gitarren wiegen. Was der Musik dieser“alten Seele“ nichts anhaben kann -September konkurriert mit nichts oder niemandem, er erzählt seine Geschichten. Und die möchte man im Booklet nachlesen.