Dr. Feelgood – Stupidity

Da waren nicht nur die Engländer baff: Innerhalb von nur zwei Wochen schnellte das dritte Dr. Feelgood-Album („Malpractice“ und „Down By The Jetty“ hießen die Vorläufer) auf den ersten Platz der britischen Charts. Ein dicker Überraschungserfolg, der aber auch eine Band trifft, deren Musik man einfach in den höchsten Tönen anpreisen muß: So fesselnden, energiegeladenen Rythm & Blues hat jenseits des Kanals seit den großen Tagen der Yardbirds, Animals und Rolling Stones niemand mehr gespielt. Dr. Feelgood – das sind Wilko Johnson (g, voc), Lee Brilleaux (g, voc), John B. Sparks (b) und ein Herr namens The Big Figure (dr) – bringt alte Klassiker des Genres wie „Talkin‘ About You“ von Chuck Berry und „Walking The Dog“ von Rufus Thomas und dazu etliche nervenaufputschende Eigenkompositionen mit wirbelnden Drums und geilen Mundharmonika-Phrasen. Die Feelgoods sind eine Live-Band wie sie im Buche steht; daß „Stupidity“ bei Konzerten in Sheffield und in Southend mitgeschnitten wurde und dann parallel zu einer weiteren Feelgood-Tournee durch England auf den Markt kam, hat wohl zum raschen Auftrieb der Platte beigetragen.