Duane Allman – An Anthology

Duane Allman ist einer von denen, denen man erst nach ihrem Tod die Aufmerksamkeit schenkt, die sie eigentlich schon seit Jahren verdient hätten. Seinerzeit wurde er ein wenig bekannt durch das Doppel-Album ‚Layla‘, auf dem er zusammen mit Eric Clapton spielt. Seine eigene Gruppe, die Allman Brothers Band, hat bei uns den richtigen Durchbruch eigentlich immer noch nicht geschafft. Woran das liegen mag, ist mir ein Rätsel, denn so swingende Musik wie von ihnen bekommt man nur selten zu hören. Wer das Album ‚The Allman Brothers Band Live At Fillmore East‘ hört, wird den Namen dieser Gruppe nie mehr vergessen – garantiert! Duane Allman ist ein sagenhaft gefühlvoller Gitarrist gewesen, der ungefähr dasselbe Niveau besass wie ein Eric Clapton. Eigentlich sollte Clapton nach Duanes Tod die Lücke bei den Allman Brothers füllen, finde ich, aber das wird wohl ein Wunschtraum von mir bleiben. Zurecht verdient es Duane, dass seine besten Aufnahmen jetzt in einer Anthology erschienen sind. So erst bekommt man nämlich einen Eindruck davon, mit wievielen verschiedenen Stars er gemeinsam Aufnahmen gemacht hat. Sologitarre spielte er bei Wilson Picketts ‚Hey Jude‘-Version, Slide-Guitar bei Aretha Franklins Hit ‚The Weight‘. Daneben findet man auf diesem Doppel-Album Aufnahmen mit Clarence Carter, King Curtis, Boz Scaggs, Johnny Jenkins, Scott Boyer, Derek & The Dominos (Layla) und natürlich mit den Allman Brothers. Oberall wirkt Duane mit seinen Gitarren-Solos überzeugend. In ‚Mean Old World‘ hört man die zwei Grossen Clapton und Duane beide auf Slide-Guitar spielen. Beim Anhören der zwei LP’s dieses Albums muss ich immer wieder daran denken, wie schade es doch ist, dass Duane Allman tödlich verunglückt ist. Ich hatte das grosse Glück, ihn zuvor einmal ‚live‘ zu sehen. Übrigens gehört zum Album eine 18 seifige Broschüre, eine Zusammenstellung aus Biografie, Discografie und ein paar schönen Erinnerungsfotos.