Eagle-Eye Cherry :: Desireless
Was für eine musikalische Familie. Vater Don Cherry hatte sich auf der Taschentrompete als Pionier des Free- und World Music-Jazz einen Namen gemacht, Tochter Neneh ist als Interpretin eines selbstbewußten Frauen-Pop erfolgreich, die andere Tochter,Titiyo, arbeitet in Schweden als begehrte Session-Sängerin, und nun beweist auch noch Sohn Eagle-Eye, daß Musik in seinen Adern fließt. Auf seinem Debüt verbindet „Adlerauge“ die besoulte Gesangstradition des schwarzen Amerika mit der weißen Singer/Songwriter-Schule eines Neil Young oder Bob Dylan. Dabei entsteht handgemachter, folkgetönter Blackrock. Auch die klugen Lyrics haben ein aufmerksames Publikum verdient. Cherry Junior erzählt in klugen Versen Geschichten von außergewöhnlichen Menschen.“Comatose“ berichtet von einem Typen, der sich schmerzlichen Situationen entzieht, indem er sie im wahrsten Sinn des Wortes „verschläft“. „Rainbow Wings“ variiert einfallsreich das bekannte Faust-Thema eines Verzweifelten, der seine Seele an den Teufel verkauft. In „Death Defied By Will“ stehen Zeitgenossen im Mittelpunkt, die den Tod mit riskanten Unternehmungen herausfordern. Und bei „When Mermaids Cry“ schließlich schlüpft der Newcomer glaubwürdig in die Rolle eines untreuen Liebhabers, der voller Selbstvorwürfe erkennen muß, daß seine „Ex“ aus Kummer ins Wasser gegangen ist. Lauter clever geschilderte Songgedanken im attraktiven Handmade-Sound.
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