Eartha Kitt – I love men
Da hat eine Sängerin im Lauf der Jahrzehnte die Show-Bühnen erobert, gilt zu Recht als bemerkenswerte Persönlichkeit, war mit Marlon Brando befreundet und James Dean, hat mit Einstein und Sartre diskutiert und strickt mit deutlich über 50 Lenzen immer noch erfolgreich am Image einer männermordenden Superfrau. Sie will auch die Generation ihrer „Enkel“ fesseln. Das gelingt mit einem Disco-Hit, den ihr der ausgebuffte Produzenten-Profi Jacques Morali (Village People. Break Machine) auf den barhockergerechten Leib schneidert: „Where Is My Man“.
Freunde dieser rhythmischen Fauch- und Gurr-Übung sind mit dem zehnminütigen „Special Megamix“ auf der LP gut bedient. Aber gestreckt auf fünf weitere Titel erweist sich, daß Moralis Rezept doch recht fade kalkuliert ist. Dem Sprechen naher Gesang, bemüht auf französischen Einschlag hin artikuliertes Englisch, schrecklich verworfene Texte (dauernd verlangt die Unersättliche nach echten Männern und Kaviaarrrhh), tanzbare Unmusik mit gelegentlichen Lichtblicken (meist Intro und instrumentale Passagen): Es ist der mit stolzem Selbstbewußtsein vorgetragene und doch würdelose Ausverkauf eines „Weltstars“. Catwoman, bist du noch zu retten?
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