Eastern Lane – The Article
Das ist eine der anfangs gar nicht so beachteten neuen Rough-Trade-Bands. Warum wohl? Wir wollen nicht am Rock rauf- und runterdiskutieren, weil das langweilig wird. Spielarten, Authentizitäts- und Trash-Faktor, pffft! Vielleicht fehlte Eastern Lane bisher die gewisse Sound-Signatur, scheiß der Hund drauf! Auf dieser Platte hat’s kurze Field Recordings, eine Piano-Ballade („I Feel Liberated“) und ein gutes Pfund beißender, krachlederner Punkrock-Songs, von denen die Hälfte gut in den Gehörgängen stehen bleibt. Dort entwickeln die Beiträge von Derek Meins, Andrew Lawton, Stuart Newlands und Danny Ferguson die düsteren Bilder, die erwachsenen Songwritern zugestanden werden, kaum aber diesen gerade volljährigen Heißspornen. Ein Lob auch auf die Provinz in diesem Zusammenhang: Eastern Lane kommen aus Berwick – Berwick-upon-Tweed, um genau zu sein, ein Küstenkaff noch hinter Newcastle, kurz vor der Grenze zu Schottland. Eine Szene gibt es nicht, Rock’n’Roll-Infrastuktur – Fehlanzeige. Sie haben in einem Farm-Schuppen geprobt, sich den Wind in die Haare sausen lassen und ihren Wumms gefunden: „I Said Pig On Friday“, die Rasiermesser-Single, als wären die Sex Pistols nie alt und dumm geworden. Mittendrin kratzt Derek Meins ein paar Worte aus der Schale – „Love is the drug is the drug is the drug“, und es klingt besser als Bryan Ferry im Grand Hotel der Gefühle. Der Punk dieser Tage. Auf den Punkt gerotzt.
www.eastern-lane.co.uk
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