Eddie Hinton Cry And Moan
Singt da Otis Redding? Oder Bobby Womack? Entweder hat ihn jemand lackiert, oder der Typ ist tatsächlich weiß, optisch eine brave Kreuzung aus Björn Borg und Dave Edmunds. Hinton stand nie vorn, er ist einer der ewigen Zweitreiher: Er versorgt(e) Hochkaräter wie Percy Sledge und Aretha Franklin mit Songs, er sang schon für Wilson Pickett, Joe Tex und Solomon Burke. Und er war Gitarrist der berühmten Muscle Shools Studios. Eddies Stimme ist schwärzer als olle Minister-Westen und zerklüfteter ols meine Nebenhöhlen. Der Anti-Karrierist (drei LPs in zwölf Jahren) klinkt hier ein Dutzend kleiner Klossiker aus, die dampfen wie Teer — südstoatlicher geht’s kaum. Jedes dieser Eigenprodukte haut in die Füße oder sticht mitten ins Herz. CRY AND MOAN ist so brodelnd gut wie der Vorgänger LETTERS FROM MISSISSIPPI (Line). Ein Soul-Schwitzer der Extraklasse steht zur Entdeckung frei.
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