Daptone Records/Groove Attack

Eine weitere Afro-Funk-Ausgrabung aus dem Benin, die man sich nicht entgehen lassen sollte.

Ohne Daptone Records gäbe es die ganze Rückbesinnung auf den Soul der 60er-Jahre vielleicht nicht. Im Studio des Labels in Brooklyn ist das Amy-Winehouse-Album Back To Black entstanden, die Hausband unterstützt Sharon Jones nach Leibeskräften. Aus diesen Referenzen hätten die Macher Kapital schlagen können. Doch sie kümmern sich lieber um die Kultur und die Wurzeln des Soul in aller Herren Länder. Respekt. Théophile Do Rego kommt aus dem Benin, gilt dort als Vater des Funk und als große Inspiration des Orchestre Poly-Rythmo. Das Problem bei diesen Leuten ist immer, dass man ihre Originalaufnahmen nur schwer ausfindig machen kann. El Rego hat fast nur limitierte Seven-Inch-Singles veröffentlicht. Intensiven Nachforschungen ist es zu verdanken, dass man jetzt viele wichtige Tracks des Altmeisters per Rundumschlag zu hören bekommt. „Hessa“ begeistert mit temperamentvollem Rare-Groove-Fundament, „Djobime“ kickt mit feistem Funk und bei „Zon Dede“ bleiben die Zehen auch nicht still, während eine Blues-Gitarre ihre Kreise zieht. El Rego und seine Band Ses Commandos verbinden Afrobeat und Folklore auf hervorragende Weise mit nordamerikanischen Einflüssen. Schade nur, dass man nicht „Vimado Wingnan“ mit auf diese Compilation genommen hat. Dieses Stück flößt sogar Fans von James Brown Respekt ein.