Electric Six – I Shall exterminate everything around me that restricts me from being the master

Vor Kurzem, Kenner der Materie werden sich erinnern, überraschte uns die Band Of Horses mit ihrem Song „Detlef Schrempf“. Der handelt nicht vordergründig vom ehemaligen deutschen Basketballstar aus der NBA, ist aber unbedingt als Widmung zu verstehen. Die Jungs von Electric Six haben sich nun auch einen lebenden Zeitgenossen vorgeknöpft. „I have never understood why anybody likes Lenny Kravitz, I see no reason for this to continue“, ereifert sich Dick Valentine im Track, der natürlich „Lenny Kravitz“ heilst. Das genaue Gegenteil einer Widmung also. Seine Band ist ja schon immer für Schäkereien dieser Art gut gewesen. „It’s shouttime!“, skandiert Valentine zu Beginn und verspricht nicht zu viel. In „Down At Mc Donnelzzz“ legt er los wie Eminem, während es die Band dazu wie zu Zeiten von „Da Funk“ frenchhouseln lässt. Man traut sich an alles heran, was im verbiesterten Indie-Rock verpönt ist. An übelsten Sleaze-Rock etwa. Einmal singt Valentine wie Tom Jones. Und dann zitieren Electric Six die Cars ohne Killers-Klimbim, erlauben sich House- und Synthesizereskapaden und kommen immer ungeschoren davon, weil alles auf verquere Art gut gemacht ist und mehr Stimmung als eine Lastwagenladung Go-Go-Girls verbreitet. Und mal ehrlich: Hatten Punks früher nicht auch mal heimlich Alben von Cheap Trick gehört? Will man nicht einmal ungestört das Schwein in sich heraus lassen? Oder meinetwegen sogar den Kravitz? Keine Band eignet sich dafür besser als Electric Six.

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