Eleventh Dream Day – Eighth
Eleventh Dream Day tun dasselbe wie ihre Labelkollegen Trans Am.- sie erfinden den Rock neu. Nur, Eleventh Dream Day haben im Gegensatz zu den Nachwuchstalenten Trans Am eine Vergangenheit, die es zu bewältigen, oder besser zu verarbeiten gilt. Ihr 1993er Album EL MOODIO war das ultimative musikalische Statement im Gitarrenrock. Dem konnte nichts mehr hinzugefügt werden. So markierte der ’94er Nachfolger URSA MAJOR denn auch einen radikalen (wenn auch noch nicht ganz ausgereiften) Neuanfang im Post-Rock-Zeitalter. Denn Eleventh Dream Day-Bassist Doug McCombs ist nebenbei der Gründer von Tortoise, und Tortoise-Mastermind John McEntire saß bei den Aufnahmen zu EIGHTH am Mischpult. Entsprechend ist das Ergebnis ausgefallen. Der Opener ‚For A King‘ lebt von Rick Rizzos ambienten Gitarrenimpressionen, über die Janet Beveridge Beans Gesang so schön sphärisch schwebt wie ein Heißluftballon über den saftigen Wiesen im Chiemgau. ‚Writes A Letter Home‘ ist eine perkussive Klangmeditation in bester Tortoise-Manier. ‚Insomnia‘ lebt von einem verzerrten, splitternden Gitarrensolo ä la Neil Young – eine faszinierende Musikmischung von einer faszinierenden Band. Faszinierend deshalb, weil sie sich hörbar entwickelt und weil ihre Mitglieder in ihren jeweiligen Sideprojects all dem frönen was heute im „Rock“ nicht peinlich ist: McCombs im Post-Rock-Projekt Tortoise, Rizzo als Aushilfsgitarrist bei der Slo-Mo-Folk-Band Palace und Janet Beveridge Bean in der Folk-Combo Freakwater. Auf diese Weise bleiben Eleventh Dream Day lebendig. Und mit ein wenig Glück wird ja das nächste, neunte, Album der Band dann ganz instrumental.
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