Eleventh Dream Day – Stalled Parade :: Gitarrenrock
Die Vorzeichen hätten besser nicht sein können. Die Zeiten für zupackenden Gitarrenrock scheinen wieder reif, das Umfeld mit Produzent John McEntire
(Tortoise) bestens besetzt und die Besetzung unverändert. Rick Rizzo (Gitarre, Gesang) hatte sich mit Tara Key zuletzt avantgardistische Gitarrenduelle geliefert und bei Smog ausgeholfen, seine Partnerin Janet Beveridge Bean (Drums. Gesang) mit Freakwater ihre Country- und Bluegrassvorlieben ausgelebt und Doug McCombs bei Tortoise, Brokeback und diversen anderen Projekten die Weite des klanglichen Raums erkundet. Und so machte sich eine gewisse Vorfreude breit, als Gerüchte über das neunte Studioalbum von EDD die Runde machten. Dies hätte ein fulminantes Gitarrenfeuerwerk werden können, eine Kampfansage an all jene, die der reinigenden Kraft der sechs Saiten seit Jahren jegliche Relevanz absprechen. Was waren das für Sternstunden, als EDD im Gespann mit Yo La Tengo Anfang der 90er Konzerthallen unsicher machten. Von dieser überschäumenen Energie, dieser Tour-de-Force ist nicht viel übrig geblieben. Natürlich spielt Rick Rizzo seine Gitarre immer noch breitwandig verzerrt („Stalled Parade“), schaukelt sich das Trio gegenseitig hoch („Interstate“) und fabriziert zumindest einen ausgewachsenen Sandsturm („Ground Point Zero“). Aber daneben rockt man auch des Öfteren behäbig auf der Stelle, ist Rizzo immer noch alles andere als ein begnadeter Sänger und Janets wiehernder Gesang bei der epischen Folknummer „Valrico74“ Geschmackssache. So wird aus dem Befreiungsschlag nur eine kontrollierte Offensive mir begrenzter Durchschlagsskraft.
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