Elliott Murphy – Aquashow

Mit seinem Debütalbum von 1973 qualifizierte sich der 24jährige Ex-Straßensänger mit der leicht quengelnden Stimme als einer der vielen „neuen Dylons“, die amerikanische Kritiker mit Lobeshymnen überhäuften. Denn damals frustrierte Dylan Fans und Kritiker mit Platten, die üble Tiefpunkte in seinem Schaffen markierten. Da füllte ein ambitionierter Singer/ Songwriter wie Elliott Murphy, der mit Worten und Harmonika durchaus verführerisch umzugehen verstand, die Lücke. Aber Murphy nahm nie wieder eine ähnlich gute Platte wie AQUASHOW auf, und genau genommen war er lediglich Vorläufer für Steve Forbert und andere, als ein Dylan vergleichbares Talent. Aber dieses Album hat immer noch seinen Reiz, auch wenn es heutzutage dem Kult-Status nicht gerecht wird, den es einmal hatte. Nach dem kommerziellen Mißerfolg des Debüts wechselte Murphy die Firma und schrieb weiter Abgesänge auf die Mythen der Rock ’n‘ Roll-Kultur, die koksende Schickeria ihres Umfelds und den Idol-Kult, ohne den sie nicht auskommt. Mit seinem Erstlingswerk, das nun – in identischer Klangbalance überspielt – als CD wieder vorliegt, verdiente er sich immerhin eine Fußnote in der Rock-Historie. 5 (Musik) 4 (Überspielung)