Elliott Murphy – Never Say Never – The Best Of 1995-2005 … And More Live Hot Point

Sie haben ihn in einem Atemzug mit Bob Dylan und Lou Reed genannt, damals in den Siebzigern, Bruce Springsteen hat ihn Mitte der Neunziger im Studio besucht, die Kritiker haben ihn über den grünen Klee gelobt, doch die Hörer mochten nicht hören. Der Künstler selbst hat sich einmal mit einer gesunden Portion Selbstironie als „The Last Of The Rock Stars“ bezeichnet, als einer, dem es um „Just A Story From America“ geht. Und, boy, sind das Storys: intelligent, hellwach, sarkastisch die Texte, zwischen giftigem, urbanem Rock und lindem, bukolischem Folk changierend die Musik. Doch wie gesagt: Den großen Erfolg mußte Elliott Murphy Pfeifen wie … [Namen bitte selbst einsetzen) überlassen, ihm blieb nur ein Dasein als unsteter Label-Hopper. Vor zehn Jahren fand er dann eine Heimstatt bei Edgar Heckmanns grundsympathischem Blue-Rose-Label, für das er seither mit schöner Regelmäßigkeit solide Alben einspielt, die zwar nicht mehr den Biß der frühen Jahre besitzen, gelegentlich gar im Belanglosen verplätschern, aber stets Songwriting auf hohem Niveau bieten. NEVER SAY NEVER enthält auf einer CD das (angeblich] beste aus der letzten Dekade, darunter „Everything I Do Leads Me Back To You“, featuring „the Boss“, plus vier unveröffentlichte Songs: folk-informiert. westcoast-setig, behutsam rockend, unspektakulär – wie alles hier. Den vierten Stern gibt’s für die zusätzliche DVD mit Fotos, Lyrics, biographischen und diskographischen Informationen. Videoclips sowie Konzertmitschnitten. Das parallel zur Kompilation wiederveröffentlichte Live-Album LIVE HOT POINT bringt uns ins Jahr 1989, zu einem Gig im schweizerischen Nyon. Klassiker aus eigener („The Eyes Of The Children Of Maria“, „Change Will Come“) und fremder Feder [„Route 66“] plus Gastauftritte von Chris Spedding und Garland Jeffreys ergeben einen nonchalant heruntergeklapperten 71-Minuten-Mix aus Rock’n‘ Roll, Soul und Folk.

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