Embryo – Surfin
Vorsicht, diese Scheibe hat nichts mit den Beach Boys zu tun! Aber wem sag‘ ich das – wer kennt sie nicht, die Embryos! Mit „You Can Turn Me On“ beginnt eine der besten deutschen Scheiben der letzten Monate, und mich haben sie voll angetörnt. Didup dup dudup, dubi dubi dudup . . . Zusammen mit Randy Pie dürften sie inzwischen die einzig ernstzunehmende Soul-Band hierzulande sein, aber während die Pie’s ihren Philly-Sound haben, steht über den Embryos der Geist Herbie Hancocks und Sly Stones. Ihr habt schon richtig gehört, sie spielen jetzt „Funk“! Einzig „Dance Of Some Broken Glasses“ erinnert an früher (da ist der Araber drin!) und bildet gleichzeitig die Brücke zum jetzigen Stil. Aus der Art schlägt noch das eineinhalb Minuten Stück „In My Luna Matic“, das einem anfangs etwas verwirrend erscheint und wo mich Christians Wirbel stören. Roman Bunka (Gitarre, Baß) stellt nicht nur erneut seine instrumentalen Fähigkeiten unter Beweis, sondern auch seine Stimme. Er ist DER Soulsänger „Made in Germany“. Christians „Tour de Force“ am Schlagzeug rückten (Gott sei Dank) etwas in den Hintergrund und zeigen, daß es auch anders geht. Uwe Wüllrich, der neue Bassist spielt solideselbstbewußt, die ideale Mischung für Embryo. Die Gastmusiker sind alte Bekannte: Ex-Embryo-Geiger Edgar Hoffmann und Jazz-Altmeister und Supersaxer Charlie Mariano, der oft den guten alten Johnny Coltrane ans Licht zerrt. Die Kompositionen werden nicht mehr ein- bzw. ausgeblendet und sind weitgehend arrangiert, was der Musik nur zugute kommt. Hier sollte auch eingehakt werden, denn dieser Weg ist mit Sicherheit der richtige!