Ennio Morricone Remixes – Volume 2

Immer was zu mäkeln, diese Musikjournalisten: remixes VOLUME 1, REMIXES VOLUME 2, und das auch noch als Doppel-CD – ist das nicht allmählich ein bisschen viel?! Makel, mäkel, mäkel! Ja, aber wenn es doch stimmt: Der zweite Teil der Mammut-Remix-Edition von Compost zum 75. Geburtstag des Großmeisters Ennio Morricone (hier die bekannteren Namen: 2Raumwohnung, Computerjockeys, Nick Holderl kann leider mit dem ersten nicht mithalten – das Qualitätsniveau wird nicht ganz gehalten. Während sich ein großer Teil der auffällig internationalen Künstler auf volume 1 meist noch eng an die Vorlagen hielt, möglichst wenig der kostbaren Harmonien und Melodien des Komponisten unters Mischpult fallen lassen wollte, rückt jetzt die Abstraktion und vor allem die Rhythmisierung der Ennio-Morricone-Epen und -Kleinode mehr in den Mittelpunkt. Das ist ja kein Verbrechen, zumindest unter uns Kaum-Puristen – gerade wenn es so verwegen gelingt wie bei dem Breakbeat-Briten Dumo LA Lidia“) oder wie in der bei allem expressivem Jazz-Funk-Spektakel doch sehr tiefen Verbeugung vor dem Original „Dal Mare“ durch Eddy & Dus aus Kroatien. Äußerst gelungen sind auch die surrealistische wie atmosphärisch dichte Interpretation des japanischen Yellow-Magic-Orchestra-Mitglieds Haruomi Hosono von „Allegretto PerSignora“, das selbstverloren schwebende „Amore Come Dolore “ nach Markus Enochsons (Schweden) Bearbeitung und das Dub-Mini-Musical „Tema Di Mose“ der australischen Crazy Baldheads. Doch es gibt auf ennio morricone remixes volume 2 eben auch ein paar Künstler, die wenig inspiriert kaum mehr als ein paar tricky Beats unter die Originale legen oder in House, Nu Jazz und Electro einfach nur ihrem eigenen Trott folgen und Ennio Morricone missbrauchen als den nächsten witzigen Sample-Lieferanten. Aber keine Angst, sie bleiben klar in der Minderzahl.