Eric Burdon Band
Und dabei hatte ich ihn schon abgeschrieben, endgültig. Vergeßt die Verlegenheitsprodukte vergangener Jahre – Eric Burdon ist mit einem prima Album zurückgekehrt. Eine Killer-Nummer mit hölzern-schleifender Orgel und Spitzen-Slide gleich zur Eröffnung: „No More Elmore“, die Hommage an den legendären Elmore James. Schon hier wird deutlich, daß es die vielzitierten Wurzeln sind, an denen der Mann aus Newcastle wieder reißt: pur, roh und dieser knochentrockene Gesang, der sich durch alle zehn Titel frißt. „The Road“ pumpt vorwärts, die Stimmbänder beben. Für das Arrangement des Klassikers „Crawling King Snake“ reichen sechs Sterne gerade aus: Dobro, Sax, kühle Drums, Klaviereinwürfe. „Take It Easy“ ist Gefühl, aber „Dey Won’t“ hätte er besser weggelassen, Reggae stört hier nur. Dann erneut Power satt („Wall Of Silence“) und eine hervorragende Disco-Nummer: „Streetwalker“ besitzt alle Zutaten, um den gesammelten Schrott dieses Genres lächerlich zu machen. „It Hurts Me Too“, ein reiner Blues ohne Alterserscheinungen, Rock’n’Roll im fünften Gang („Lights Out“). Sehr gut die abschließende Neubearbeitung von „Bird On The Beach“, obwohl auch dieser Song im Gesamtrahmen eher ein wenig deplaziert erscheint. Eric Burdon hat eine erstklassige Band versammelt, deren Mitglieder mehr halten, als man sich aufgrund ihrer Meriten ohnehin versprechen durfte: John Sterling (g, ex-Love), Snuffy Waiden (g, ex-Free), Tony Braunagel (dr, ex-Clover), Luis Cabaza (kb, ex-Stray Dog), um nur einige zu nennen. Acht überzeugende Titel, zwei davon außergewöhnlich, nur zweimal Fragwürdiges. Das Album ist der Soundtrack zu einem – offenbar nicht berauschenden – Film mit Eric in der Hauptrolle. (Vergl. Magazin) Ein mißlungenes „Comeback“ dort hier auf LP hat’s jedenfalls geklappt. Das Zeilenbruchstück „No More Elmore …“ geht nicht mehr aus dem Kopf. 5. 6 Gesang
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