Eric Clapton :: Crossroads

„Duke“ Ellington, „Count“ Basie, Nat „King“ Cole -— Jazzmusiker wurden schon häufiger fiktiv geadelt, aber mit solchem Kleinkram wollten seine Fans Eric Clapton nicht kommen. Eines Tages pinselte einer CLAPTON IS GOD an eine Londoner Mauer. Wenn’s auch unbescheiden ist, der so Geehrte hat sich jedenfalls über zwei Jahrzehnte lang nach Kräften bemüht, in der ewigen Bestenliste der Rock-Gitarreros einen Spitzenplatz einzunehmen.

Wie sehr ihm das gelungen ist (erst seine letzten beiden LPs zeigen deutlichen Abbau), dokumentiert die nun vorliegende 6-LPs-Edition CROSSROADS, die eine geschickte Auswahl aus Claptons Riesen-Oeuvre bringt: weißer Rhythm & Blues mit den Yardbirds, die Zusammenarbeit mit John Mayall, das Supertrio Cream, die vermeintliche Supergroup Blind Faith, die Delaney & Bonnie-Episode, die (natürlich mißratene) Anonymisierung als Derek & The Dominos und nicht zuletzt die vielen Stationen als mal sanfter, mal zupackender, mal mit dem Reggae flirtender Rockmusiker. Die sehr schwierige Aufgabe, aus allen Schaffensperioden die „richtigen“ Stücke auszusuchen, wurde zufriedenstellend bis ausgezeichnet gemeistert. Wichtige Hits wie „For Your Love“, „I Feel Free“, „Sunshine Of Your Love“, „After Midnight“, „Layla“, „Lay Down Sally“ und „Cocaine“ fehlen keineswegs.

Insgesamt sind 72 Tracks mit der Spieldauer von 290 Minuten versammelt. Für Clapton-Neulinge ein mehr als ausreichendes Porträt, für alte Sammler auch noch lohnend wegen der unveröffentlichen Songs und des 32-Seiten Booklets.