Eric Copeland

Black Bubblegum

DFA/[PIAS] Coop/Rough Trade

Eine etwas andere Vision von Pop: Der New Yorker Musiker arbeitet mit Tribal Beats, psychedelischen Obertönen und erklärt sich selbst zum Loop.

Wer DFA-Neuerscheinungen regelmäßig scannt und jetzt nicht gleich ein „Ja, klar, Eric Copeland“ auf den Lippen hat, befindet sich in guter Gesellschaft. Das von James Murphy und Tim Goldsworthy gegründete New Yorker Label hat mit ganz anderen Acts Furore gemacht (LCD Soundsystem allen voran, The Rapture, Hercules & Love Affair). Eric Copelands Geschichte dagegen weist zu den Noise-Guerilleros Black Dice zurück – und zu den Aufnahmen mit seinem WG-Kumpel David Michael Portner alias Avey Tare (Animal Collective) unter dem Namen Cerrestrial Tones. Das waren eher unsortierte Home-Recordings, die auf einen ordentlichen Einsatz von Weed schließen ließen.

Auf seinem dritten Fulltime-Album macht Copeland nun einen gehörigen Schritt Richtung Pop und entfernt sich zugleich von der Sample-basierten Arbeit in den vergangenen Jahren. Klare rhythmische Fundamente hat’s hier, nur der Überbau darf in psychedelischen Wolken dahinziehen. Doch von oben fallen immer wieder memorierbare Melodien in die Songs, und wenn’s in Form von Mantra-ähnlich dahingeworfenen Sentenzen ist.

Die Setlists von Club-DJs wird Copeland damit wohl eher nicht erreichen, aber diese lustigen, ketzerischen kleinen Tracks mit Titeln wie „Don’t Eat Your Baby“ oder „Fuck It Up“ gäben gute Jingles für eine Psych-Party-Show im Radio ab. „Rip It“ kommt mit einer Art „Dreadlock Holiday“-Beat (10cc) angeflogen, „Kids In A Coma“ zehrt von der Wissenschaft des Afro-Jazz, wobei der Sänger sich selbst zum Loop erklärt. So ein Copeland-Track darf aber auch vollendet in den Tribal Beats zerfasern; eine Erinnerung an Animal Collective in den Tagen, als die Vision einer etwas anderen Popmusik noch nicht am Horizont von Avey Tare und Kollegen aufgetaucht war.