Erste Allgemeine Verunsicherung – Spitalo Fatalo
Oberarzt Thomas Spitzer (g, voc) und seine Kollegen haben ihre Instrumente geschärft und versprechen, in ihrer neuen, keinesfalls sterilen Produktion SPITALO FATALO unsere Psyche zu reinigen. Jedes musikalische Mittel, von Hardrock, Boogie, Bänkelsang über swingenden Jazz zu Chanson und Rap, ist ihnen zu ihrer Seelenkur willkommen.
Fordert in „Tanz, Tanz, Tanz“ George Orwells Neffe zum rockigen Apokalypso auf, so träumt Papa auf dem „Sofa“ zu perlenden Pianoklängen von den harten, aber zukunftsträchtigen Jahren seiner Jugend.
Einen prallen Katalog voll Vorurteile über Gastarbeiter bietet der fetzige „Balkan-Boogie“, während der resignativ-melancholische Blues von „I Hab Des G’fühl“ die Kommunikationslosigkeit mit nahestehenden Freunden beklagt. Bissiges Musikkabarett lebt in „Afrika -Ist Der Massa Gut Bei Kassa“ auf. Der zynische Kommentar des „Alpenrap“ zur Ausbeutung von ethischen Klängen zu Mainstream-Kommerz ist ja bereits Hitparadenerprobt. Künstlerischer Höhepunkt der Platte: die Andre Heller-Parodie „Es Wird Heller“. In köstlich nachempfundener Heller-Diktion werden die schwulstigen Metaphern des Wiener Dakadenzpoeten in überladenen Bilderspiralen ad absurdum geführt.
SPITALO FATALO bietet buntes Rockmusikkabarett, das mit Witz und Sarkasrnus alle gängigen Musikregister zieht und ein hell bis düsteres Mosaik des zeitgenössischen Welt(un)sinns präsentiert.
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