Ether Frolics – 40K

Manche Dinge brauchen etwas länger. So zum Beispiel dieses Debütalbum von Ether Frolics, einem klassischen Vierer aus Chicago, der nach etlichen Singles, Umbesetzungen und Namenswechseln (von Stamen zu Alpena zu 40K zu Ether Frolics) doch noch zum ersten Ziel gelangt ist. Zur Full-Length CD, der man die Absolution erteilte. Und das in einer Zeit, in der manche Bands bereits die allerersten Proberaumaufnahmen auf CD pressen. Sogar ihre Studioaufnahmen mit Bundy K. Brown (of ex-Tortoise-Fame und mit Ether Frolics-Gitarrist James Warden am Directions In Music-Projekt aktiv) landeten im Mülleimer. Unter der Aufsicht von Mark Schwarz (Bobby Conn, Lonesome Organist) und Michael Hagler (Wilco, Mekons) gab es schließlich kein Zurück. Wäre ja auch eine Schande, wenn dieser Prachthappen an ausgeklügelter Citarrenmusik erneut in die Schublade gewandert wäre. So altmodisch die Musik von Ether Frolics in gewisser Weise auch sein mag (Harmoniegesänge, doppelte Gitarrenläufe, Strophe/Refrain), so erstaunlich ist die Wirkung (Aufhorchen, Zuhören, Begeisterung), und schnell stellen sich die ersten Lieblingslieder („Mesmerized“, „You Who Never Arrived“, „Eleven“, „Copies“, „Good Bye“) ein, die auf Mixtapes gepackt und Freunden vorgespielt werden. Zur groben Orientierung hier noch ein paar Assoziationen: die komplexen Gitarrenspielereien von Television, die Leichtigkeit von The Sea & Cake und der Fluß der Feelies. Wem das nichts sagt, der hat manches in seinem Leben verpaßt.