Etienne de Crecy – Tempovision Remixes

Das soll dem Mann erst mal einer nachmachen – sich selber ganz weit zurückzunehmen und trotzdem ganz er selbst zu sein. Etienne de Crecy, Tausendsassa der French Club-Connection und Hansdampf in allen House-Gassen, hat für ein paar ganz entscheidende Momente mal eine Hand voll Kollegen rangelassen, und die haben Track für Track und hübsch chronologisch Remixe von seinem Album TEMPOVISION angefertigt. Mitgemacht haben auf dem Remix-Werk nur wenige der üblichen Verdächtigen. Geistesbruder Alex Gopher ist mit von der Part(y)ie, Demon ist ebenfalls, aber sonst: lauter unbekannte Produzenten und DJs, denen Etienne de Crecy seine Tracks anvertraut hat. Und der Nachwuchs macht seine Sache prima und bürstet die Originale mitunter tüchtig gegen den Strich, frisiert den Gesamtsound aber letztlich immer nach Art des Hausherrn. Soll heißen: Es pumpt zuweilen gewaltig, aber die Funk- und House-Beats geraten nie in den Verdacht, im Großraumdissen-Schmock zu bollern. Ein feines Beispiel von zehn: Play Pauls Version von „When Jack Met Jill“. Schön schmierige Gitarren werden x-mal auseinandergeschnitten, wieder zusammengeklebt, neu zerschnipselt – und dann von Filter- und Kompressor-Sounds ins große Ganze eingedampft. Das macht bestimmt viel Arbeit, aber auch reichlich Spaß. Und bringt auf alle Fälle Stil und Schmackes so unter einen Hut, dass bei den TEMPOVISION REMIXES die House-Herzen mehr als nur ein paar Takte höher schlagen werden.

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