Everything But The Girl – Baby, the stars shine bright
Tracey Thorn und Ben Watt, einst als Solisten hochgehandelter Kritiker-Tip, sind mit ihrem „luftig leichten Swing-Pop“ (Firmen-Info) längst auf der Siegerstraße. Zurecht! Denn sie versprühen auch diesmal so viel naiven Charme, verbreiten so viel wohlig melancholische Kaminfeuer-Atmosphäre, daß einem richtig warm ums Herz wird.
Zehn liebliche, transparent arrangierte, sparsam instrumentierte Songs: schöne Melodien, gute Techniker, wahre Gefühle. Es geht um Liebe, Heimkommen, Verlassensein. Eifersucht, Türenschlagen, um „Bonjour Tristesse“ und „Lach mal wieder“, um unschuldige Lyrik in der Art von „Sorrow is a lonely road“. Selbst da wo’s politisch wird — so bei der Amerika-Kritik und Monroe-Hommage „Sugar Finney“ oder dem Faschismus-Traktatchen „Little Hitler“, hat die Aussage etwas Hochpersönliches.
Das Sympathischste an EBTG und ihrem von Mike Hedges (The Cure, Mark Almond, Siouxsie) mitproduzierten Opus ist dieser altmodische Hang zum Akustischen. Ben Watt hat mit Violas. Celli. Geigen, Stimmen, Blech und Perkussion wunderschöne Miniaturen geschaffen: Country-Schmelz hier, Violin-Arpeggios dort, perlige Pianoläufe, flott? Swing-Gitarren, sanfter Gesang. Alles leicht und locker, unaufdringlich.
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