Fabulosos Cadillacs – Fabulosos Calavera
„Calavera“ bedeutet in Argentinien nicht nur Totenschädel, sondern auch „Holzkopf“. In diesem Doppelsinn veranstalten die Fabulösen Straßenkreuzer einen seltsam surrealen Totentanz auf dem bisher schwärzesten und übergeschnapptesten ihrer Alben. Hier erklingt die dunkle Seite des Karnevals, der lateinamerikanische Tritonus aus Leidenschaft, Wahnsinn und Tod. Liebevolle Leichenfledderei: Ihre rockige Hommage an Astor Piazzolla ruft bei Tangofans nur blankes Entsetzen hervor. Auf der einzigen reinen Latin-Nummer singt Rüben Blades gegen die dumpfe Mittelmäßigkeit der Welt an. Ansonsten packt das seit 2ehn Jahren bestehende Oktett aus Buenos Aires Heavy Metal-Riffs und Jazz-Swing, Kosakentänze und Rocksteady, tief empfundene Tangomelancholie und falsche Gauchoromantik bevorzugt in ein und dieselben Stücke. Die Cadillacs sind Argentiniens wichtigste Rockformation. Und nicht die einzige. In Lateinamerika gibt es eine vitale, intelligente und vor allem authentische Rockszene. Weitere Namen zur gelegentlichen Beachtung: Fito Paez, Manä, Maldita Vecindad.
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