Fahrstuhl à go go :: Trüby Trio – Elevator Music (Compost/Universal)
Tanzmusik, elektronisch und weit mehr als das: Dieses Debüt nach sechs Jahren macht glücklich.
Sie fühlen sich musikalisch in Lateinamerika heimisch? Verweilen gerne beim Nu Jazz, sagen zu einem gepflegten Tänzchen zu Drum’n’Bass der eleganten Sorte oder einer freudvollen Partie Disco-Boogie nicht nein? Dann kennen sie sicherlich Rainer Trüby. Mit oder ohne Trio. Seine Glücklich-Compilations, DJ-Kicks, Future Sounds Of Jazz und Remixes im Auftrag einer Reihe von Schleckermäulern, die nahe legen, dass er sich das leisten kann: Rosinen aus dem Kuchen picken. Höchste Zeit also für sein Debütalbum. Richtig gelesen: Bislang hatte das Trio wohl einfach keine Zeit dafür, gab es der Verlockungen zu viele. Aber jetzt: ab und los – to give Elevator Music a better name! Keine Frage, würde diese Musik in Fahrstühlen laufen, die Welt wäre ein lebensfroherer, lebendigerer, friedvoller Ort. Dass computer-generierte Musik sehr wohl Seele haben kann, hat sich zwischenzeitlich hoffentlich herumgesprochen. Elevator Music ist sowieso mehr als das. Beseelte Crooner, Instrumentalvirtuosen, erstaunliche Talente und lebende Nischenlegenden reichen sich hier den Kopfhörer in die Hand (ein Namedropping fände kaum ein Ende), erfüllen die künstlerische Mission des Trios mit Leben. Und weil Trüby, Appel und Prommer der Mix der Stile und Einflüsse mit Souveränität, Einfallsreichtum und unter einem gerüttelt Maß an Herzbluttransfusion gelingt, stellt sich die Frage der Eigenständigkeit gar nicht. Natürlich klingt das alles irgendwo nach Masters At Work, Stevie Wonder, Chic oder Cameo und nach allem, was Trüby in Sachen Latin, House und Nu Jazz berühmt gemacht hat (als Zugabe wird auch sein Klassiker „A Go Go“ mitgeliefert), sowieso. Diese Platte will Ibiza, Rio und New York gleichermaßen glücklich machen. Sie kann das auch. 4,5
>>> www.trueby-trio.com
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