Feeder – Yesterday Went Too Soon :: Viva Zwei-Moderator Markus Kavka über…
Die Waliser wieder… Erstaunlich, wie unglaublich charmant die Menschen von dort musizieren. Gut, nun muß man zugeben, daß Feeder schon seit einiger Zeit in London leben. Dennoch: Wer in Wales aufgewachsen ist, trägt das Herz wohl automatisch am rechten Fleck. Ich darf in diesem Zusammenhang kurz ein paar Namen droppen: Manic Street Preachers, Stereophonics; Catatonia, Super Furry Animals, Tom Jones. Fabelhafte Bands und Typen, oder? Und allesamt ist ihnen eins zu eigen: die Fähigkeit, große Gefühle auszudrücken, ohne dabei cheesy zu wirken, dabei stets eine gesunde Selbstäroniean den Tag zu legen und zudem nie das Rocken vergessen. Und all das ist bei Feeder nicht anders. Als vor zwei Jahren ihr Debütalbum POLYTHENE erschien, bildeten Feeder mit Bands wie 3 Colours Red, Terrorvision, Symposium oder Reef die Speerspitze der damals so betitelten „Brit-Rock“-Bewegung. Zu verstehen war das Ganze als Gegenbewegung zur seinerzeit ein wenig ausfransenden Brit-Pop-Szene. Und keine Frage, Feeder haben Punkrock gehört, wissen aber auch große Melodien zu schätzen – das ein oder andere schmerzhafte Beziehungsende mag auch hinter ihnen liegen („Yesterday Went Too Soon“, „You Are My Evergreen“). Diese Platte hat eindeutig etwas Zeitloses. Klar wird hier das Rad der britischen Musikhistorie nicht neu erfunden, aber vor einer solch dichten Ansammlung toller Lieder ziehe ich immer wieder gerne meinen Hut.
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