Fertig, Los – Pläne für die Zukunft :: VÖ: 16.4.

Ihre erste EP nannten Fertig, Los euphorisch „Den Westwind ernenn ich zu meinem Friseur“. Betrachtet man die aktuellen Promofotos der Münchner Popband, fällt auf: Für die Haare ist vermutlich mittlerweile irgendjemand verantwortlich, der dafür ziemlich viel Geld bekommt. Auch sonst wirkt das Trio plötzlich eigentümlich gestylt. Das findet seine Fortsetzung in der Musik: Was die Band selbst als „düsterer und intensiver als auf dem ersten Album“ bezeichnet, ist leider manchmal zu „intensiv“, was die Produktion betrifft. Patrik Berger (Robyn, Sandra Nasic) und Jochen Naaf, der zuletzt Polarkreis 18 in den Mainstream schob, klotzten ordentlich ran. Bratzgitarren, pathetische Synthies, viel Echo, ein etwas unglücklicher Hang zur großen Geste: Die PLÄNE FÜR DIE ZUKUNFT im Hause Fertig, Los beziehen sich offenbar auf eine solche in den Arenen und Stadien der Republik. Das ist schade, denn das etwas Naive in Inhalt wie Form der Texte von Sänger Philipp Leu funktioniere im so genannten Indiepop ganz gut – weil es erfrischend jugendlich und auf eine gewisse Weise unschuldig wirkte. Stücke wie „Ein neuer Gott“ und „Wenn Du mich brauchst“ schieben die Band aber in sehr kalkuliert wirkendes Brachland irgendwo zwischen Rockradio, RTL-II-Trailer und Festivalsommer. Das ist ärgerlich, denn die ruhigen Songs zeigen, dass Fertig, Los im Pop eigentlich besser funktionieren.

www.fertiglos.com