Fettes Brot – Außen Top Hits – Innen Geschmack
1992 waren Fettes Brot einfach Pinneberger Schuljungs, die mit Ehrfurcht und Respekt auf die US-Rap-Szene starrten und von einer eigenene HipHop-Karriere nur träumen konnten. Drei Jahre später hatten König Boris, Schiffmeister und Dr. Renz mit „Nordish By Nature‘ ihren ersten Top-20-Hit gelandet. Heute gelten sie gar als einzig legitime Erben der Fantastischen 4. Doch ihr zweites Album wird den Vorschußlorbeeren nicht ganz gerecht. Denn während die Fantas mit musikalisch erstklassiger Produktion und locker fließendem Reimstrom überzeugen, besteht bei Fettes Brot noch Nachbesserungsbedarf. Titel wie ‚In ist‘ oder ‚Schocktherapie‘ wirken formal wie inhaltlich unausgegoren. Und die Probenraum-Atmosphäre von ‚Wildwechsel‘ kommt einfach nur gewollt locker rüber. Natürlich können die rappenden Nordlichter auch anders: ‚Jein‘, ‚Hallo HipHop‘ und vor allem der gigantische Ragga-Ohrwurm ‚Silberfische in meinem Bett‘ zeigen die Band in Hochform. Weniger – zum Beispiel eine 5-Track-Maxi – wäre deutlich mehr gewesen, (hot)
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