Findig :: Weilands cleverer Ideenklau
Gerade sind die letzten Töne von PURPLE in den Äther gerauscht. Doch die Vorab-Cassette zum zweiten Album der Stone Temple Pilots wartet noch mit einer Überraschung auf. Mit einem Schmachtfetzen preist da jemand sein „Second Album“ an. Könnte Tony Christie sein. Oder ist es vielleicht doch Scott Weiland himself, der Chef-Pilot, der versucht, den Rezensenten gnädig zu stimmen? Wie dem auch sei. Ein wenig sanfter Werbedruck wird wohl wieder nötig sein, damit auch aus PURPLE ein Top-Seiler vom Format des Debüts CORE wird. Denn PURPLE bietet über weite Strecken nur guten Durchschnitt. Die Band aus San Diego bedient sich ausgiebig bei Alice In Chains, nascht von den Kirschen in Nachbars Soundgarden und unternimmt so manchen Abstecher ins Nirvana. Ähnlichkeiten mit lebenden Bands sind bei den Sfone Temple Pilots eben nicht rein zufällig: „Jeder klaut doch von jedem. Man nimmt das, was einen einmal bewegt hat, und versucht, eine eigene Version davon zu erfinden“, macht der findige Weiland die Band-Philosophie schmackhaft. Ein sattes Gefühl hinterlassen auf PURPLE jedoch gerade mal drei Stücke: „Big Empty“ besticht mit originellen bluesigen Interludien. „Pretty Penny“ kommt angenehm folky daher, und auch „Kitchenware And Candy Bars“ läßt erahnen, daß die Stone Temple Pilots durchaus in der Lage sind, eigenständige Sounds zu produzieren. Und Weiland? Der neue Heiland des Grunge ist er nicht. Aber er versteht es, selbst mittelmäßigen Songs erstaunlich viel Leben einzuhauchen.
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