Finley Quaye – Maverick A Strike
Die Plattenfirma jubelt. Finley Ouaye sei als Kind die Musikalität „rektal mit Schöpfkellen“ eingeführt worden. Die Schlußfolgerung, dann müsse die Platte ja scheiße sein, käme allerdings verfrüht. Denn Ouaye kann sich nicht nur auf PR-taugliche Familienbande berufen – der gebürtige Schotte ist Patenkind von Duke Ellington und Onkel des TripHop-Wunders Tricky – nein, er selbst kann auch was. Seine Vorliebe: Reggae im allgemeinen, äußerst entspannter Dub im besonderen. Diesen peppt er auf mit Jazz- und Blueselementen, was aber wirklich auffällt, ist der mitunter harte Kontrast in der Stimmungslage. Zuckersüßes Karibik-Feeling wechselt mit dunklen Phantasien, die auch aus Trickys Feder stammen könnten. Das alles klingt interessant im Ansatz, doch letztlich zu widersprüchlich, um wirklich als Einheit gefallen zu können. Trost: Ouaye ist erst 23, das beste Alter, um noch ein wenig Musikalität „nachschöpfen“ zu können.
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