First Aid Kit – The Big Black And The Blue :: VÖ: 29.1.

Als vor ein paar Monaten der „Tiger Mountain Peasant Song“ von den Fleet Foxes in einer Waidund-Wiesen-Version auf YouTube auftauchte, war die Verzauberung bei der globalen Internetgemeinde groß. Fast eine Million Mal wurde das Ding inzwischen angeklickt; es zeigt zwei Teenage-Girls in schlichten Karohemden bei der vielleicht an rührendsten Neuauflage eines Weltkulturerbes in den vergangenen Jahren, „It’s for you Fleet Foxes, it’s a little gift from us“. Die Bescherung geht jetzt weiter; mit elf eigenen Liedern treten Klara und Johanna Söderberg (16 und 19 Jahre alt) in die Welt hinaus, ihre himmelhoch jauchzende und tief im Herzen wühlende Musik uns allen zu schenken. Ihre Stimmen sind zu etwas Größerem verwoben, einem Knäuel aus hin und her wandernden Tönen, die plötzlich stillstehen und in einem Gebirge aus akustischen Gitarren kurze Jodler andeuten. Stimmen, die man einem Folk-Ensemble aus den Appalachen, nicht aber zwei Mädchen aus einem Stockholmer Vorort zuschreiben würde.

THE BIG BLACK AND THE BLUE ist ein majestätisches Folk-Pop-Album geworden, es hat die drei, vier Songs, die weit über die laufende Saison hinaus bleiben werden, es hat Zeilen von großer Leuchtkraft und diese überirdischen Stimmen. Gelegentliche Streicher, Zither und Flöte komplettieren den satten Folksound, zuviel wird das nie. „In The Morning“ ist so schön, dass die Fleet Foxes auf der Stelle eine Coverversion anfertigen sollten, „Winter Is All Over You“ besitzt die ganz weit drehenden Harmonien, die gar kein Ende finden wollen. „Don’t Leave This World To Me“ – allein für diese eine Zeile möchte man die Söderberg-Schwestern in die Arme schließen und sich mit ihnen im Kreis drehen, bis die Welt da draußen endlich stehenbleibt.

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