Flock – Inside Out

„Flock in der Besetzung dieser LP spielt erst ein Jahr zusammen“, verrät das Cover. Ob dieser Hinweis als Warnung oder freundliche Empfehlung aufzufassen ist, bleibt dabei jedem selbst überlassen. Die Facts: Flock-Leute der ersten Stunde sind Jerry Smith, Bass, Fred Glickstein, Gitarre und Ronnie Karpman, Percussion. Neu hinzugekommen sind Jim Hirsen, Keyboards und Synthesizer und Mike Zydowsky, Violine, und letzterer dürfte unter den gestrengen Augen der Fans und Kritiker den schwersten Stand haben, denn ihn wird man stets an seinem berühmten Vorgänger Jerry Goodman messen, welcher bekanntlich zum Mahavishnu Orchestra abwanderte, das er aber auch längst verlassen hat. Der „Teufelsgeiger“ J. Goodman war es nämlich, der Flock damals zur internationalen Spitzenband machte. Ist Mike Zydowsky nun ein ebenso guter Streicher oder nicht? Ehrlich gesagt, ich weiß es nicht. Aber daß die Ur-Flock mehr Spannung, Witz und Ideen hatten, weiß ich sicher. Die heutige Formation unternimmt gar keinen Versuch, irgendwo aufzubauen, um folgerichtig weiterzukommen, sondern übernimmt stattdessen die altbekannte Mischung, worüber auch der reichliche Gebrauch des Synthesizers nicht hinwegtäuschen kann. Als Solist hat mir der Drummer sehr gefallen, den hatte ich von früher gar nicht in so guter Erinnerung. Ja, ja, das ist nun mal das harte Los der alten Supergruppen, daß man sich stets an ihre alten Leistungen erinnert … Ohne diesen Rückblick ist „Inside Out“ gar keine so schlechte Platte.