Foo Fighters :: There Is Nothing Left To Lose

Seit dem Ausstieg von Gitarrist Franz Stahl sind die Foo Fighters nur noch zu dritt und wollen es auch bleiben. Verständlich, legt die Band um Mastermind Dave Grohl auf There Is Nothing Left To Lose doch gleich so dynamisch los, daß es dem Hörer fast die Schuhe auszieht: „Stacked Actors“ ist ein ironischer Abgesang auf die Traumfabrik Hollywood und glänzt durch verhaltene Interludes nebst exzessiven Noise-Ausbrüchen. Das selbe gilt für das psychedelische „Breakout“, gefolgt von „Learn To Fly“, einem charmanten Sixties-Pop-Rip-Off mit schmachtendem Harmonie-Gesang und unwiderstehlichem Chorus. Vier Minuten Pop-Wohlklang, der sich sofort im Langzeitgedächtnis festsetzt und einen bei jeder noch so unpassenden Gelegenheit zum Mitsummen zwingt. Doch kaum hegt man die vorsichtige Hoffnung, das dritte Album der Himmelsstürmer könnte den schwachen Vorgänger THE COLOUR AND THE SHAPE vergessen machen, zerplatzt die ganze Herrlichkeit wie eine Seifenblase. Denn ab dem vierten Track fällt das Material so stark ab, als würde es sich dabei um eine ganz andere Band handeln: „Gimme Stitches“ klingt lustlos, „Generator“ ist grausame Gefühlsduselei, „Aurora“ gebündelte Langeweile. Und das war erst der Anfang. Denn außer dem getragenen „Next Year“ passiert auf THERE IS NOTHING LEFT TO LOSE einfach nichts mehr, was Begeisterung auslösen könnte. Im Gegenteil: Nach dem dynamischen Auftakt fühlt man sich regelrecht verschaukelt. Denn daß vier gute Songs noch kein gutes Album machen, dürfte wohl auch eine Grunge-Ikone wie Dave Grohl wissen.