Foyer des Arts – Von Bullerbü nach Babylon
Da hätte man den Max 1982 mal besser machen lassen sollen. Von „unerquicklichen Kompromissen zwischen den Künstlern und der Plattenfirma“ müssen wir im Booklet der Neuauflage jenes Albums lesen, das so maßgeblich zur ersten größeren Verstörung in unserer noch unvisionären Jugend beitrug. „Komm in den Garten, da liegt Marie Antoinette, ich schlug ihr den Kopf ab“, dazu dieses psychotische Gebimmel. Himmel, was war das? Solche Platten will man eigentlich nicht verändert haben. Max Goldt hat sich in Ermangelung von Autorität oder Strenge, die sein späteres dichterisches Werk so überragten, offensichtlich Songs auf dieses Album reden lassen, die er dort gar nicht sehen wollte. Statt „Little Girls“, „Schön bunt“ und „Familie und Beatmusik“ gibt es nun drei andere, aus deren Mitte das hirnerweichende Jazz-Funk-Gedaddel „Comment And Create“ gewaltig aufsteigt. Ansonsten bleibt Von Bullerbü nach Babylon mit dem „Original-NDW-Hit“ „Wissenswertes über Erlangen“ die deutsche Wave-Platte mit den besten Songtiteln und Liedtexten (und dass Max Goldt manchmal mehr nach Bryan Ferry klang als Ferry selbst, kommt noch hinzu). Nur das Memory-Karten-Cover vom alten Album gefällt uns doch besser als dieses cheesy Lausbubenmotiv mit Glockenspiel. Die anderen Foyer-des-Arts-Alben werden „vermutlich“ auch noch wiederveröffentlicht.
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