Francis Dunnery – Tall Blond Helicopter

Es ist schon tragisch: Der Mann hat Stil, und dennoch steht wahrscheinlich die Konstellation am Musik-Firmament für den Hobby-Astrologen Dunnery auch diesmal ungünstig, um endlich aus der Warteschleife der Belanglosigkeit herauszutreten. Schade, denn der Multiinstrumentatist schafft das Kunststück, Gitarre zu spielen, den Baß zu zupfen, zu singen und trommeln und trotzdem das Gesamtkonzept eines Songs nicht aus den Augen zu verlieren. Das dritte Solo-Album des Briten klingt erstaunlich organisch und ist weder klinisches Studioprodukt, noch Auditorium für die Technikschau des ehemaligen Robert Plant-Gitarristen. Der Song steht um des Songs willen im Vordergrund, und davon gibt es 15 an der Zahl. Mit feinsinnigen Strukturen werkelt Dunnery und bettet manch verträumt-melancholischen Zwischenton ins federleicht swingende Songwriting. Intuitiv besitzt der Wahl-New-Yorker ein zielsicheres Gespür für grundehrliche Songs, bei denen alles intuitiv zur richtigen Zeit am rechten Platz zu passieren scheint. Wenn er jetzt noch das platte Cat Stevens-Cover ‚Father & Son‘ weggelassen hätte, wäre ein durchweg gutes Album herausgekommen. Aber was solls: wahrscheinlich merkts eh kein Schwein.