Francois & The Atlas Mountains :: E Volo Love

Domino/Good To Go

Der Franzose hat einen Soundsprung hingelegt: von den Sixties-Folk-Texturen des 2009er-Debütalbums ins Spektrum von Indie-Rock, Elektro und verträumter Popmusik.

Da kamen wir retromanischen Menschen doch mal wieder voll auf unsere Kosten. Bei diesen samt und sonders hübschen Referenzen, die Francois Marry in die Songs seines Debütalbums Plaine Inondable (2009) hat einfließen lassen, bei den Hippie-Folk-Gitarren, die um dieses kleine, verliebte Surren und Summen ziehen durften und uns am Ende des Tages auf den „Trelawny Lawn“ von Tyrannosaurus (und nicht T.) Rex schickten. Nur, dass die Atlas Mountains nicht so rasant Bongos zu spielen wussten wie einst Steve Peregrin Took an der Seite von Marc Bolan. Es ging bei Francois & The Atlas Mountains etwas stiller und gemäßigter zu. Das alles ist insofern einer Erwähnung wert, als die neuen Songs des Franzosen, der längst in England lebt und arbeitet und mit wechselnden Musikern auch schon sieben Jahre on the road ist, in einem anderen Soundspektrum zu verorten sind. E Volo Love besitzt ein durchaus zeitgemäßes Klangdesign, die Atlas Mountains kommen als Band aus dem Hier und Jetzt rüber, mit einem ansatzweise als Indie-Rock zu bezeichnenden Programm, in dem immer noch die versponnenen, fein rhythmisierten Lieder dominieren. Am deutlichsten wird der Soundsprung im Track „Piscine“, in dem sich Francois‘ Stimme über Piano, Loops und Elektrobeats in luftige Pop-Sphären dreht. Stücke wie „Edge Of Town“ und „Muddy Heart“ hätten durchaus auch auf dem Debütalbum Platz finden können, so, wie sie heute klingen, verbieten sie sich aber einen Eintrag für die nächste Retromania-Aufstellung. Und damit kommen auch wir retromanischen Menschen ganz gut zurecht.

Key Tracks: „Piscine“, „Edge Of Town“, „Muddy Heart“