Frohe Botschaft

Bereits das Debüt 3 YEARS, 5 MONTHS AND 2 DAYS IN THE LIFE OF … (1992) versetzte Kritik und Publikum gleichermaßen in Begeisterung. Mit einer bis dato ungehörten Mischung aus authentischen Blues-Licks, überdrehten Samplings, satten aber gewaltfreien Raps und vereinzelten Funk-Zitaten sicherten Arrested Development sich neben zwei Grammys auch weltweit vorderste Ränge in den Charts. Mit ZINGALAMADUNI nun knüpft das Quintett um Songwriter und Produzent Speech an dieses Erfolgsrezept an. Lockere Dancefloor-Nummern („Ease My Mind“) stehen gleichberechtigt neben unbeschwert fröhlichen Popsongs („Praisin’U“), schrägen Soundexperimenten („Kneelin’At My Alter“) und Mut machenden Messages („United Minds“). Eine clever zusammengestellte Mixtur, die nicht nur bei den schwarzen Jugendlichen Amerikas auf offene Ohren stoßen dürfte. Bereits im Opener „WMFW“ („We Must Fight And Win“) – eine Persiflage auf die amerikanischen Radioshows – präsentieren die christlichen Neo-Hippies stolz ihr klar abgestecktes Weltbild. Die gläubige HipHop-Gemeinde erteilt dem destruktiven Denken der großstädtischen Ghettojugend eine klare Absage. Statt dessen propagiert das künstlerische Kollektiv – selbst auf einer Farm zu Hause – bäuerliches Leben in ländlicher Idylle. Selbstbestimmung (der schwarzen Amerikaner) und eine Rückbesinnung auf familiäre Werte stehen dabei an oberster Stelle. Zudem fordern Arrested Development die Aufhebung der willkürlich festgelegten Rollen von Mann und Frau in der Gesellschaft.

Der betont multikulturelle und dem amerikanischen Zeitgeist entsprechende, politisch korrekte Stil zieht sich wie ein roter Faden durch das Album. Mit diversen musikalischen Mittein erforschen Speech, Dejay Headliner, Aerle Taree, Montsho L’she und Rasa Don den Orient („Pride“) und klopfen akribisch die afrikanische Kultur ab („The Drum“). Mitunter taucht zwischen schöngeistigen Schwärmereien („Achen‘ For Acres“) aber auch die bisweilen deprimierende Realität der Großstadt auf. Mit derben Raps und harten Beats beweist die bibelfeste Truppe, daß sie auch Gespür für die Situation der schwarzen Ghettobewohner besitzt. Doch im Gegensatz zu den rüden Reimen anderer Rapper, die über Gewalt aus der Gosse oft nicht hinausreichen und von einer dumpfen Gangsta-Attitüde geprägt sind, ist das spirituelle Bewußtsein von Arrested Development vom Nachdenken über bestehende Verhältnisse gekennzeichnet.