Fury In The Slaughterhouse – Nowhere… Fast
„Man kann heute nichts Neues mehr erfinden“, hat Kai Wingenfelder mal in einem Interview gesagt. Natürlich hat der Fury-Frontmann seine Aussage ausschließlich auf das musikalische Schaffen von sich und seinesgleichen bezogen. Falsch ist sie trotzdem. Was ist in den elf Jahren des Bestehens von Fury In The Slaughterhouse nicht schon alles an neuer (und teils sogar interessanter) Musik generiert worden! TripHop zum Beispiel oder Drum’n’Bass, witzig-intelligenter Rap aus Deutschland oder Big Beat aus England. Neu? Nein, nicht neu. Auch nur zusammengerührt, aber eben so geschickt, daß eine Menge Neues (oder zumindest sich neu Anhörendes) dabei herausgekommen ist. Und Fury? Nun, Fury machen das, was sie schon immer gemacht haben. Und das ist, verdammt noch mal, auch gut so! Ist eine Band denn nur dann akzeptabel, wenn sie sich alle paar Jahre neu erfindet? Wohl kaum. Denn oft genug gehen derlei Versuche voll in die Hose. Heißt eben nicht jeder Bowie oder Bono. Und der Rest, ja der Rest sollte wie der Schuster bei seinen Leisten bleiben — und verfahren wie Fury In The Slaughterhouse. Auch auf ihrem aktuellen Album bestechen die Hannoveraner erneut durch solides Songwriting für den Mainstream. Dabei sind sie im Uptempo-Bereich („Balm For The Soul“) ebenso überzeugend wie bei Balladen („Romeo & Juliet“) oder bei perfekt arrangierten Midtempo-Titeln („Everything I Did“). Nein, mit NOWHERE … FAST! haben Fury In The Slaughterhouse die Rockmusik wahrlich nicht neu erfunden. Eine gute Platte haben sie trotzdem abgeliefert – und damit etwas geschafft, was heutzutage eher selten geworden ist.
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